Zwei Bären Sie stürmten zur Pforte, zum Tore hinaus, Es lockten die Wälder, des Baches Gebraus. Klein Bärchen zupft munter, es hupft und es springt Es kennt nicht die Tücke, die beide
umringt. Die Alte ist grimmer, sie holt tüchtig aus, Vom Leben verwittert, so ahnt sie voraus. Schon nahen drei Jäger, Abbilder des Herrn, Sie hetzen mit Wonne und töten so gern. Drei Schüsse, ein Hurra, und dann ein
Vivat, So pries man die Jäger ob der mutigen Tat. |
König Rülp Wir haben mit Müh das alte Joch Nun tief in den Staub gerungen. Was einst nach Gewalt und Herrschaft roch Das haben wir jetzt bezwungen.
Wir zerrten die Macht vom hohen Thron, Mit Hurra und bloßen Händen. Der Galgen ward des Tyrannen Lohn, Dort mußt er sein Leben enden.
Wir rissen dem Herrn,
dem hohen Herrn, Das Zepter sogleich aus der Hand. Wir hetzten ihn nah, hetzten ihn fern Und trieben ihn weit aus dem Land.
Kaum war diese kühne Tat
vollbracht, Da schlich sich aus allen Ecken Groß König Rülp, das Scheusal der Nacht, Und hielt unsre Welt in Schrecken.
So haben wir nun zum
alten Joch, Ein neues uns aufgebunden. Was gestern lichtscheu zu Kreuze kroch, Von ihm wird man heut geschunden. |
Frühling am See Die traute Hand der Einsamkeit Liegt über Wald und See. Der Bach ist nun vom Eis befreit, Die Fluren vom dem Schnee. Der wilde Ruf der Möve schallt, Er gibt dem Herzen Mut. Lieb Hoffnung in dem Busen wallt, ‘S wird alles wieder gut. So wie das Laub nun grünt und blüht, So grünt der Lebenssinn. Ein Lächeln legt sich aufs
Gemüt Und legt sich seufzend
hin. Blüh auf, blüh auf, du
schöne Welt, Mach alles lieb und wert. Breit aus, breit aus, dein grünes Zelt, Eh sich der Schatten kehrt. |
Rückblick Ein Blümlein am Pfade, Ein flüchtiger Kuß, Ein Blick vom Gestade Hinab zu dem Fluß. Ein Röslein am Raine, Ein freundlicher Scherz, Ein Zwitschern vom Haine, Bleibt haften im Herz. |
Auszug aus Josef Ferger |